- Magengeschwür
- Ma|gen|ge|schwür 〈n. 11; Med.〉 Geschwür in der Magenschleimhaut, besonders an der kleinen Kurvatur, am Magenausgang u. im Zwölffingerdarm ● da bekommt man ja \Magengeschwüre! 〈umg.〉
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Ma|gen|ge|schwür, das:Geschwür in der Magenschleimhaut.* * *
Magengeschwür,Ụlcus ventriculi, gutartige, entzündliche Erkrankung mit begrenztem Defekt von Magengewebe; dabei können über die Magenschleimhaut hinaus auch die tieferen Schichten der Magenwand betroffen sein. Zusammen mit dem Zwölffingerdarmgeschwür gehört das Magengeschwür zu den peptisch (durch Andauung von Gewebe) bedingten Geschwüren. Magengeschwüre kommen überwiegend im Vorhofbereich des Magenausgangs (Antrum) und dabei zu 80 % an der Krümmung des unteren Magenrandes (kleine Kurvatur), seltener am Übergang zum Zwölffingerdarm vor. Der Durchmesser der Geschwüre reicht von wenigen Millimetern bis zu mehr als drei Zentimetern. Frauen und Männer sind im Unterschied zum Zwölffingerdarmgeschwür, das vorwiegend bei Männern auftritt, etwa gleich häufig betroffen. Die Spontanheilungsrate ist mit etwa 45 % (innerhalb von acht Wochen) hoch. Die wichtigsten auslösenden exogenen Faktoren eines Magengeschwürs sind das Stäbchenbakterium Helicobacter pylori sowie bestimmte Rheumamittel, so genannte nichtsteroidale Antirheumatika, z. B. Acetylsalicylsäure. Als endogene Faktoren sind Magenentleerungsstörungen mit Rückfluss von Darminhalt aus dem Zwölffingerdarm in den Magen (duodenogastraler Reflux) sowie die verminderte Bildung von Wachstumsfaktoren, die zur Regeneration der Magenschleimhaut erforderlich sind, zu nennen. Auch intensiver Stress kann ein Magengeschwür hervorrufen (Stressulkus).Die Symptome eines Magengeschwürs bestehen in Druck- und Völlegefühl, Übelkeit, Nüchternschmerz (aber auch teilweise Beschwerden nach Nahrungsaufnahme), Magenkrämpfen, Unverträglichkeit von Fett, Fleisch, Gebratenem, Geräuchertem oder Kaffee. Interessanterweise verlaufen jedoch nicht wenige Magengeschwüre asymptomatisch.Die Diagnose wird v. a. durch Magenspiegelung (Gastroskopie) mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) gestellt. Röntgenologisches Verfahren haben stark an Bedeutung verloren.Komplikationen eines Magengeschwürs sind Blutungen und Perforationen (Magendurchbrüche). Beide müssen umgehend behandelt werden. Blutungen lassen sich endoskopisch mit Fibrinkleber stillen, Perforationen werden chirurgisch versorgt. Durch Narbenschrumpfung kann es außerdem zur Einengung des Magenpförtners (Pylorusstenose) kommen.Bei der Behandlung eines (unkomplizierten) Magengeschwürs stehen Arzneimittel im Vordergrund. Bei Nachweis von Helicobacter pylori wird eine vollständige Beseitigung (Eradikation) des Keimes durch die Gabe eines Protonenpumpenhemmers (zur Unterdrückung der Säuresekretion) und durch Antibiotika (z. B. Clarithromycin, Metronidazol) angestrebt. Gelingt die Eradikation, tritt ein weiteres Magengeschwür (Rezidivulkus) nur noch sehr selten auf. Weitere Wirkstoffe, die erfolgreich zur Behandlung von Magengeschwüren verwendet werden können, sind säurebindende Mittel, Antihistaminika oder Sucralfat. Eine spezifische Ulkusdiät gibt es nicht. Rauchern ist das Aufgeben des Rauchens zu empfehlen.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Magen: Erkrankungen* * *
Ma|gen|ge|schwür, das: Geschwür in der Magenschleimhaut.
Universal-Lexikon. 2012.